Dienstag, 11. März 2014

Eine noch ältere Amazon-Kundenrezension zu Saga´s "The Human Condition" von März 2009. 

Irgendwie bin ich ob der neuen Saga-Scheibe hin und her gerissen. Ich freue mich, dass es überhaupt ein neues Album gibt, die Produktion ist ordentlich, alles in allem ein gutes Rock-Album a la Survivor, Foreigner, Asia feat. John Payne. Aber...und jetzt kommt es:
Ich vermisse das Kribbeln und Gänsehautfeeling der "alten Saga" mit Michael Sadler. Ich bin kein ewig Gestriger, Rob Moratti hat eine starke Rockstimme. Nur Sadlers Stimme ist Saga. Seine Stimme kann sicherlich als ein zusätzliches Instrument betrachtet werden, das viel zum Gesamteindruck beitrug. Diese immer etwas affektiert wirkende aristokratisch-versnobte Stimme.
Um es deutlicher zu sagen: mit einem neuen Sänger haben Saga viel von ihrer Einzigartigkeit eingebüßt.


Zu den Songs: über die Platzierung des längeren Instrumentals als Opener kann man streiten. Ich sehe es so:
1. The Human Condition (Instrumental):
kommt in Fahrt, reicht aber nicht an Corkentellis vom letzten Album
ran
2. Step Inside:
Starker und eingängigster Song des Albums, bis auf Moratti typisches
Sagastück, hat ein gewisses orientalisches Element
3. Hands of Time:
sehr konventionelle Ballade ohne ungewöhnliche Akkordfolgen,
Platzierung hier problematisch, da nach gerade einem Rockstück wieder
abgebremst wird.
4. Avalon:
wieder typisch Saga, ein Midtempo-Rocker mit Jim Gilmours Vocals in
der Bridge
5. A Number With A Name:
Verspielter Midtemporocker a la Saga, Morattis Stimme im Chorus
gefällt mir nicht
6. Now Is Now:
beginnt ruhig, kaskadenartige Keyboards in der Bridge, Halbbalade
7. Let It Go:
gemäßigter Uptemporocker, Refrain ein wenig eintönig, zum Schluß
interessante Keboards
8. Crown Of Thorns:
Midtemporocker, "heavy" Gitarren in den Strophen, tolle Bridge,
gute Gitarren- und Keyboardsoli, zweitbester Song des Albums
9. You Look Good To Me:
beginnt verspielt mit interessantem "drum pattern" und Gitarre,
Midtempo - Popsong, hat das Flair der ersten Saga-Alben aus den
End-Siebzigern mit einer Bridge, die eine (un)bewusste Anspielung an
Yes und deren Album/ Song "The Ladder" von 1999 sein soll?
macht jedenfalls Spaß der Song

Die Referenzstücke des Albums sind: Step Inside, Crown Of Thorns, Avalon, You Look Good To Me. 

Was mir persönlich am Album noch fehlt, ist so ein Übersong wie z.B. "Back To The Shadows" mit einem Gitarren/ Keyboardsolo, das so dramatisch abhebt wie eine Rakete. Meines Wissens gab es so ein Stück auf jedem Album der Saga-Renaissance Ende der 1990er bis zum letzten Album mit Sadler 2007. "Step Inside" geht in diese Richtung, zieht im Solo aber die Handbremse an.
Ein endgültiges Urteil kann ich mir noch nicht anmaßen, das wird erst die Zeit mit sich bringen.


http://www.amazon.de/gp/cdp/member-reviews/A1LG5URGOVDK17/ref=cm_cr_yc_cdp?ie=UTF8&sort_by=MostRecentReview

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